Hermann Lübbe

dt. Politikwissenschaftler und Philosoph; Staatssekretär für Hochschulangelegenheiten beim Kultusministerium NRW 1966-1970; u. a. Prof. in Zürich 1971-1991; zahlreiche Veröffentl.

* 31. Dezember 1926 Aurich/Ostfriesland

Herkunft

Hermann Lübbe, ev.-luth., wurde am 31. Dez. 1926 als Sohn eines Kreisbauamtmanns in Aurich/Ostfriesland geboren.

Ausbildung

1937-1943 besuchte er in Aurich das Gymnasium Ulricianum. 1943 meldete er sich als Marinefreiwilliger, wie er in einen FOCUS-Interview (3.9.2007) sagte, weil man da die Waffengattung wählen konnte und weil er "aus Familientraditionsgründen" zur Marine wollte. Der 2007 aufkommenden öffentlichen Diskussion über seinen angeblichen Beitritt zur NSDAP zum 10. April 1944 ("Führers Geburtstag"), der auch anderen Prominenten wie beispielsweise Martin Walser, Siegfried Lenz und Dieter Hildebrandt vorgehalten wurde, stellte sich L. in diesem Interview betont sachlich-distanziert: Er könne sich nicht erinnern, seine Unterschrift zu einem Parteieintritt gegeben zu haben, und: "Erregen kann sich wohl nur derjenige, der die Normalität eines totalitären Regimes, die Suggestivität des NS-Regimes, nicht erlebt hat oder nicht zur Kenntnis nehmen will." Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte L. 1947-1951 an den Universitäten Göttingen, Münster und Freiburg/Breisgau Theologie, Philosophie und mehrere sozialwissenschaftliche Disziplinen. In Münster gehörte er zum Studienkreis um den Philosophen Joachim Ritter. In Freiburg promovierte L. ...